„Handicap-Katzen“

Auch bei Katzen kommt es nach Unfällen oder Erkrankungen vor, dass körperliche Beeinträchtigungen zurückbleiben.
Die Aussicht, dass beispielsweise eine Lähmung der Hintergliedmaßen oder auch eine Beeinträchtigung der Blasenfunktion zurückbleibt, ist bei entsprechendem Management kein Grund, betroffene Patienten aufzugeben. In der Regel erreichen auch Katzen mit gelähmten Gliedmaßen, Blindheit oder auch nach Amputationen hervorragende Lebensqualität.
Häufige Handicaps, die wir in unserer Praxis behandeln, sind:
  • Querschnittslähmungen nach Unfällen
    Auch gelähmte Katzen sind häufig in der Lage, auf Kratzbäume zu gelangen, Treppen zu steigen und selbstverständlich auch mit anderen Katzen oder ihren menschlichen Angehörigen zu spielen. Wichtig ist, dass die Wohnung entsprechend abgesichert ist, so dass weiteren, handicap-bedingten Verletzungsmöglichkeiten (z.B. Sturz durch offene Treppen) vorgebeugt wird. Wir beraten Sie hier gerne.
  • Entleerungsstörungen der Harnblase
    Diese können als Folge einer Nervenschädigung z.B. nach Wirbelsäulenverletzungen auftreten. In einigen Fällen sind die Patienten nicht mehr in der Lage, die Harnblase selbständig zu entleeren, und benötigen dabei die Hilfe des Tierhalters. Geschieht dies nicht, kommt es zum Harnträufeln und zu Harnwegsinfekten, da der Urin niemals vollständig entleert werden kann.
    Wir unterstützen Sie gerne beim Erlernen dieser Techniken.
  • Blindheit
    Blinde Katzen finden sich in bekannter Umgebung im Allgemeinen so gut zurecht, dass ihnen ihre Blindheit kaum anzumerken ist. Zur Behandlung empfiehlt sich daher ein Hausbesuch, da Umgebungswechsel oder ein Transport in die Praxis für blinde Katzen mit deutlich mehr Stress verbunden ist als für Patienten, die sich auch visuell orientieren können.
Im Vergleich zu Menschen haben unsere Patienten den Vorteil, dass sie nicht über den Verlust von Körperfunktionen reflektieren. Diese Belastung, die zusätzlich zur körperlichen Erkrankung besteht, bleibt ihnen erspart.
Anders als häufig angenommen kommen sie daher mit bleibenden körperlichen Einschränkungen ausgesprochen gut zurecht.